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WWF Living Planet Report 2008

Wir brauchen
bald eine zweite Erde

Der globale Raubbau wird immer dramatischer. Der WWF präsentiert alarmierende Fakten.

Ungebremste Ressourcenvernichtung

„Die ökologische Krise wird uns bei weitem härter treffen als die jetzige Finanzkrise.” Der WWF schlägt mit der neuen Ausgabe seiner „Living Planet”-Studie Alarm. Wenn die Ausbeutung der Ressourcen so weitergehe wie im Moment, dann würden wir 2035 einen zweiten Planeten brauchen, um unseren Lebensstandard aufrechtzuerhalten. In den letzten Jahren hat die Ausbeutung und Vernichtung der Ressourcen noch zugenommen.

Alarmierende Fakten

Der globale Raubbau an der Erde wird immer dramatischer. Das geht aus dem „Living Planet Report 2008” der Umweltstiftung WWF hervor, der am 29. Oktober 2008 vorgestellt wurde. Verglichen mit der vorangegangenen Studie von 2006 habe sich die Situation noch einmal drastisch verschärft, heißt es darin. Ressourcen würden immer schneller verbraucht. Der „Living Planet Report” wird alle zwei Jahre präsentiert und gilt als der führende Bericht zum „Gesundheitszustand” der Erde. Er zeigt deutlich, dass die natürlichen Ressourcen und die Artenvielfalt weiterhin rückläufig sind und immer mehr Länder dauerhafte oder saisonale Wasserprobleme bekommen werden.

„Eine ökologische Kreditkrise”

„Die Welt kämpft derzeit mit den Folgen der Überbewertung von Finanzkreditkonstruktionen. Gleichzeitig werden die natürlichen Grundlagen unseres Lebens und Wohlstandes völlig unterbewertet. Wir schlittern zusätzlich auch in eine ökologische Kreditkrise”, warnte WWF-Österreich-Geschäftsführerin Hildegard Aichberger.

Österreich vor Deutschland

Österreich liegt mit seinem „großen ökologischen Fußabdruck” von fünf Hektar hinter der Schweiz auf Platz 20, während Deutschland erst auf Platz 30 zu finden ist. Der Wasserverbrauch Österreichs liegt weltweit auf Platz 36 unter 140 untersuchten Staaten. Die Studie zeigt aber auch Wege aus der ökologischen „Kreditkrise” und schlägt eine Reihe von Werkzeugen zur Verankerung des Nachhaltigkeitsprinzips vor.

Der gemeinsam mit der Zoologischen Gesellschaft von London (ZSL) und dem Global Footprint Network (GFN) erstellte Bericht mache klar, dass mehr als drei Viertel aller Menschen heute in Nationen leben, die „ökologische Schuldner” sind, deren nationaler Konsum also die biologischen Kapazitäten ihres Landes übersteige, so der WWF.

Überstrapazierung des ökologischen „Kapitals”

„Die meisten von uns stützen heute Lebensstil und Wirtschaftswachstum auf die Inanspruchnahme und die Überstrapazierung des ökologischen Kapitals anderer Teile der Welt”, so Aichberger.

„Brauchen bald zwei Planeten”

Fazit der WWF-Geschäftsführerin: „Sollte unser Anspruch an die Erde weiterhin in diesem Maße steigen, brauchten wir im Jahr 2035 zwei Planeten, um unseren Lebensstil aufrechtzuerhalten.” Der „Living Planet Report” von 2006 skizzierte dieses Szenario erst für 2050. Derzeit verbraucht die Menschheit rund 1,3-mal den Planeten Erde, das heißt: fast ein Drittel mehr, als an natürlichen Ressourcen vorhanden ist.

Beispiel Wasserverbrauch

Das gilt etwa für den Bereich Wasser: Im Durchschnitt konsumiert jeder Mensch 1,24 Millionen Liter Wasser pro Jahr. Das entspricht etwa der Hälfte eines olympischen Schwimmbeckens. Diese Zahl variiert jedoch von 2,48 Millionen Liter pro Person und Jahr in den USA und 619.000 Liter pro Kopf jährlich im Jemen.

„Etwa 50 Länder müssen sich derzeit mit Wasserproblemen auseinandersetzten, und die Zahl an Menschen, die unter saisonaler oder ganzjähriger Wasserknappheit leiden, wird als Folge des Klimawandels weiter steigen”, heißt es in dem Bericht. Etwa ein Drittel der Menschheit ist schon jetzt von Wasserknappheit betroffen.

Durchschnittlich stehen jedem Menschen auf der Erde 2,1 Hektar zur Verfügung, der durchschnittliche Fußabdruck pro Person beträgt jedoch 2,7 Hektar.

Artenvielfalt wird kleiner

Auch die Artenvielfalt schrumpft laut WWF weiter bedrohlich: Der „Living Planet”-Index misst die Bestände von fast 1.700 Wirbeltierarten in aller Welt – er hat sich in den vergangenen 35 Jahren fast um ein Drittel verschlechtert.

Während die Abnahme mancherorts in den gemäßigten Klimazonen ein Ende gefunden hat, zeigt der gesamte Index weiter einen rasanten Rückgang der Arten.

Wege aus der Krise

Der „Living Planet Report” weist aber auch Wege aus der globalen ökologischen Krise: Für das Klimaproblem sei ein umfangreiches Bündel an Lösungen erforderlich. Die Lösungen reichen vom sofortigen Stopp der Abholzung der Regenwälder bis zur Implementierung erneuerbarer Energien. Die Welt müsse bis zum Jahr 2050 mindestens 80 Prozent an Treibhausgasemissionen reduzieren, so der WWF.

Bis 2020 müsse vor allem im Energiesektor eine Trendwende eingeleitet sein, denn die Energieproduktion durch die Verbrennung von Öl, Kohle und Erdgas habe 2005 fast 45 Prozent des weltweiten ökologischen Fußabdrucks ausgemacht, erläuterte der WWF.

Durch den Ausbau erneuerbarer Energien, mehr Energieeffizienz in Industrie, Gebäuden und Verkehr sowie der stufenweisen Schadstoffreduzierung fossiler Brennstoffe durch mehr Kohlendioxidabscheidung und -speicherung sei es jedoch bis 2050 möglich, den weltweiten Energiebedarf zu decken und zugleich den CO2-Ausstoß um 60 bis 80 Prozent zu reduzieren, heißt es im WWF-„Climate Solutions Model”.

Quellen: ORF, WWF