Zukunft Ennstal – ARGE Intermodale Verkehrsplanung

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Moreau

Eine noch
unbequemere Wahrheit

Was haben ein Traktor und ein Billa-Sackerl gemeinsam? Welche inneren Werte teilen Abflussrohre aus Kunststoff mit Lippenstift und Zahnpasta? Was ist der gemeinsame Nenner von Autos und Babywindeln, Zersiedelung und Shopping-Centers, Zebrastreifen und Düngemitteln, Computer und Kaugummi, Druckerpatronen und Kopfwehtabletten – und was hat der Klimawandel mit Ihrer Lesebrille zu tun (falls Sie eine haben)?

Die Antwort lautet: Erdöl als Rohstoff. Das gesamte Gebäude der modernen Gesellschaft baut darauf auf. Erdöl ist nicht „irgendeine dieser Waren und Güter”, sondern Vorbedingung all dieser Güter, Vorbedingung auch der Auto-Mobilität, ein grundlegender Faktor wie Luft, Wasser und Erde. Ohne Erdöl steht die Weltwirtschaft still.

Das Überleben einer jeden Gesellschaft zu jeder Zeit ist abhängig von der dauernden Verfügbarkeit von Energie- und Rohstoffressourcen. Derzeit werden 90 Prozent des Erdöls verfahren oder verheizt, 10 Prozent verarbeitet die chemische Industrie. Da aber die Erdölvorräte begrenzt sind, kann man sich ausrechnen, wann die Party zu Ende sein wird.

Der US-Ölkonzern Chevron Texaco schrieb bereits vor einigen Jahren auf seiner Website: „Wir haben 125 Jahre gebraucht, die erste Billion Barrel Öl zu verbrauchen. Die nächste Billion werden wir in nur 30 Jahren verbrauchen.” Das Problem: Diese „nächste Billion Barrel” umfasst alle Reserven, die es gibt.

Der Höhepunkt der Neuentdeckung von Ölfeldern war 1962. Seither haben die Anzahl und die Größe der neu entdeckten Felder immer weiter abgenommen. Doch die wirklich wichtige Frage ist ohnehin nicht, wann uns das Öl tatsächlich ausgeht, sondern wann uns das billige Öl ausgeht und ab wann es zu Versorgungsengpässen kommt.

Die Schwierigkeiten – inklusive blutigste Ressourcenkonflikte – zeichnen sich bereits ab. Schon jetzt steht eine steigende Nachfrage einem sinkenden Angebot gegenüber. Die jüngsten Preissteigerungen sind allerdings ein laues Lüftchen im Vergleich zu dem, was kommt. So sagt Matthew Simmons, einer der führenden Erdölexperten, „wir müssen in den kommenden Jahren mit einem Ölpreis von 200 bis 250 Dollar pro Fass rechnen.”

Davon abgesehen: Welche Auswirkungen könnte das Verbrennen der zweiten und letzten Billion Barrel Öl auf das Klima der Erde haben, wenn schon die bereits verbrannte „erste Billion” so schwerwiegende Folgen zeitigt?

Das größte Problem aber ist, dass die Politik das nahende „Ende des Erdölzeitalters“ ignoriert. Sie trifft ihre Entscheidungen auf einer irrealen Basis.

Zuerst erschienen in: AKTIVplus Nr. 114/115, 21. November 2007