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„Öl-Sandwich
im arktischen Meereis”

Die Ölkonzerne Shell und Exxon haben die Erlaubnis für Ölbohrungen in der Arktis, ein renommierter Meeresphysiker warnt vor nicht kalkulierbaren Risiken

Die Schatzsucher-Giganten konzentrieren sich nun auf den „nassen Teil der Welt” (Melville). Die Erdöl-Bonanza spielt in den nächsten Jahren am Meeresgrund. Besonders die arktischen Gewässer mit der Aussicht auf unerschlossene Felder mit geschätzten 160 Milliarden Faß Rohöl haben einen Wettlauf der Ölkonzerne im Bohrgenehmigungen in Gang gesetzt.

Nachdem Shell Anfang August mit der Erlaubnis zu Probebohrungen auf die „neue Frontier” aufmerksam machte, zog Exxon in der vergangenen Woche nach. Statt BP ist Exxon jetzt Partner des russischen Konzerns Rosneft. 3,2 Milliarden Dollar wollen die beiden Konzerne investieren, um die Felder in der Arktis vor Russlands Küste nach Möglichkeiten der Erdölförderung zu erkunden. Russlands Premierminister Putin zeigt sich erfreut über das Projekt und die Allianz und will es „in jeder Weise” unterstützen. Im Gegenzug zum Arktis-Geschäft soll Rosneft an Bohrungen in Texas und an Tiefsee-Bohrungen im Golf von Mexiko beteiligt werden (Exxon und Rosneft wollen mit der Ausbeutung der arktischen Öl- und Gasressourcen beginnen).

Auf Ölförder-Projekte in der Arktis reagiert nicht jeder auf Putins Weise. Umweltschützer warnten von Anfang an, die harten äußeren Bedingungen in der Arktis würden Rettungsaktionen bei einem „Blow Out”-Unfäll, ähnlich jenem der sich 2010 im Golf von Mexiko ereignete, um ein Vielfaches schwieriger gestalten: „Hurrikan ähnliche Windstärken, hoher Seegang, treibende Eisschollen, Temperaturen unter Null und monatelanger Nebel und Dunkelheit” werden als Risikofaktoren genannt. Einer, der das arktische Packeis von der Unterseite kennt, Peter Wadhams, Professor für Meeresphysik in der Abteilung für Angewandte Mathematik und Theoretische Physik der Universität Cambridge, berichtet von einem weiteren Risiko.

Es werde „sehr hart, wenn nicht unmöglich”, eine Umweltkatastrophe bei einem problematischen („serious”) Ölleck zu verhindern. Das liege nicht nur an den klimatischen Bedingungen, sondern auch an Interaktionen, die das arktische Meereis mit dem Öl eingehen könnte, wie dies seine Forschung ergeben habe. Aller Wahrscheinlichkeit nach würden große Teile des ausströmenden Öls in das Eis eingeschlossen – wie eine Art Sandwich innerhalb des Meereises – und in der Folge über mehrere hunderte Kilometer vom Leck entfernt in der Arktis verteilt. Wenn die Schmelze im Frühjahr beginne, könnte es sein, dass ein großer Teil der Arktis verschmutzt würde. Das Öl, das dabei frei würde, sei sehr toxisch, weil es durch die Einkapselung im Eis nicht verdunsten konnte. Besonders betroffen wären Zugvögel:

„Once it is released in springtime, it's very toxic, because the encapsulation in the ice preserves the oil from weathering, so that instead of the lighter fraction evaporating and the heavier fraction becoming just tar balls, you have fresh oil being released exactly where the ice is melting, usually round the edge of the pack ice where you've got a lot of migratory birds.”

Quelle: Telepolis, Thomas Pany