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Ölpreis-Crash bremst alternative Energien aus

Preisverfall erweist sich als zweischneidiges Schwert.

Der rapide und zugleich tiefe Preisverfall von Erdöl erweist sich als zweischneidiges Schwert. Einerseits rechnet die Wirtschaft mit einer höheren Kaufkraft der Konsumenten aufgrund der Entlastung der Verbraucher. Autofahrer freuen sich über fallende Spritkosten und die Automobilindustrie hofft auf eine Erholung und die Abwendung des drohenden Kollapses. Der auf einem 17-Monatstief angelangte Ölpreis ist andererseits jedoch ein beunruhigendes Signal und Zeichen für die Tragweite der weltweiten Krise sowie der trüben Aussichten für die wirtschaftliche Entwicklung. Zudem verhindert der niedrige Rohölpreis notwendige Investitionen in alternative Energien, was langfristig nicht nur neue Rekordpreise fossiler Ressourcen bedeutet. Irreparable Klima- und Umweltschäden könnten die Allgemeinheit schlussendlich noch bedeutend teurer zu stehen kommen.

Am 29. Oktober 2008 hat der Preis für ein Fass der Rohölsorte Light, Sweet Crude mit 62,73 Dollar auf dem niedrigsten Niveau seit dem 16. Mai 2007 geschlossen. Noch vor etwa drei Monaten wiesen die Erdölpreise Rekordwerte von rund 147 Dollar pro Barrel auf. Auch Förder-Drosselungen der Gemeinschaft Erdöl exportierender Länder (Opec) konnten den rasanten Preissturz bislang nicht bremsen. „Wir erleben derzeit einen Downturn, den man respektieren muss”, erklärt Michael Blumenroth, Rohstoffhändler bei der Deutschen Bank. Zwar hat die Opec mit 1. November eine erneute Kürzung der Öl-Fördermenge um 1,5 Mio. Barrel pro Tag angekündigt, dennoch scheint die Gemeinschaft dem Preisverfall derzeit machtlos zusehen zu müssen. „Die Ankündigung hat nicht die Auswirkung auf den Preis gebracht, wie von der Opec erhofft”, meint Blumenroth.

Angesichts des wachsenden Energiehungers scheinen die fallenden Preise Anbieter wie den britischen Ölkonzern BP ungerührt zu lassen. Im vergangenen Quartal hat das Unternehmen mit einem Plus von rund 150 Prozent gegenüber dem Vorjahr erstmals über zehn Mrd. Dollar verdient. Der aktuelle Tiefstand wird an den Ölmultis künftig allerdings nicht spurlos vorübergehen. Dem entgegen bleiben die Preise für Gas weiterhin auf hohem Niveau und klettern vor dem bevorstehenden Winter sogar noch weiter. Je nach Anbieter werden die Kosten in den kommenden beiden Monaten zwischen zehn und 16 Prozent erhöht. Zwar bleibt Öl weiterhin teurer als Gas, aber der Spielraum zwischen den beiden Preisen schrumpft. Energieversorger wiederholen sich zu betonen, der Gaspreis sei an die Vorgabe durch den Ölpreis gekoppelt. Die steigenden Gaskosten bei aktuell fallenden Ölpreisen seien hingegen durch eine Verzögerung von etwa einem halben Jahr begründet.

Die Vorteile der niedrigen Ölpreise für Wirtschaft und Verbraucher können sich vor allem mittel- bis langfristig als erhebliche Nachteile erweisen. „An der Endlichkeit der fossilen Ressourcen besteht kein Zweifel”, schreibt der Stern. Angesichts der geringen Preise ist darüber hinaus ein erneuter Nachfrage-Anstieg zu erwarten, der die Kosten wieder anheben und die Ressourcen-Verknappung vorantreiben wird. Zu den schlechten Nachrichten gehöre auch, dass sich Investitionen in alternative Energien zumeist erst oberhalb eines Ölpreises von 60 oder 70 Dollar rechnen, berichtet die Welt. Durch ein Ausbleiben der jetzt notwendigen Investitionen können die Preise „wahrscheinlich noch jenseits der jüngsten Rekorde” klettern. Davon abgesehen drohen Umweltschutzvorhaben und Klimaschutzbestrebungen verfehlt zu werden.

Quelle: Franz Alt, Sonnenseite