12. März 2008, Kleine Zeitung
SPÖ-Abgeordneter Ewald Persch hält vorgelegte Variante für die einzig machbare, Details seien aber noch zu klären. Grüne leisten Widerstand.
Die Grünen und die KPÖ treten offensiv gegen die von Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder präsentierte Trassenvariante von Selzthal bis Trautenfels auf.
„Die Forderungen sind bekannt: Vierspurig kommt nicht in Frage”, stellt Lambert Schönleitner, seit gestern Landtagsabgeordneter der Grünen, seinen Standpunkt klar. Er bleibt bei seiner Linie, die da lautet: Adaptierung des Bestandes und ein Fahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen. „Die Landesregierung ist wieder vom Weg abgekommen, das Projekt gemeinsam mit der Bevölkerung zu entwickeln. Aber gegen den Willen der Menschen, die hier leben, wird es nichts geben”, ist Schönleitner überzeugt. Für Eva Glawischnig, Bundessprecherin der Grünen, ist die vorgelegte Variante „eine umweltpolitische Kriegserklärung”, damit würde das Ennstal „zur Transithölle gemacht”. Glawischnig fordert eine Stellungnahme von Landeshauptmann Franz Voves.
„Aber auch die Bundesregierung muss sich deklarieren. Verkehrsminister Werner Faymann und Umweltminister Josef Pröll sollen Stellung beziehen, ob sie eine Wiederbelebung dieses umwelt- und verkehrspolitischen Steinzeitprojekts unterstützen.” Denn Edlinger-Ploder wolle die Straße aus Bundesmitteln finanziert haben, so Glawischnig.
„Nein, zur Ennstalautobahn”Die Kommunisten sagten gestern in einer Aussendung Nein zur „Ennstalautobahn”, Landessprecher Franz Stephan Parteder unterstützt ebenfalls die Forderung einer Tonnagebeschränkung und verlangt den Ausbau der Bahnstrecke im Ennstal. „Wichtig wäre ein echter S-Bahnverkehr über die Landesgrenze hinaus nach Bischofshofen.”
Für den roten Landtagsabgeordneten Ewald Persch ist die präsentierte Trassenführung die einzig machbare Variante: „Diese so genannte Mittelvariante in der Nähe des Bestandes ist ja nichts ganz Neues und wurde von mir immer favorisiert. Wie die Planung dann im Detail ausschaut, muss man gut überlegen. Und offen ist natürlich noch die Finanzierung und die naturschutzrechtliche Machbarkeit.” Ihm sei wichtig, dass die Bevölkerung, die Gemeinden aber auch die Bürgerinitiativen einbezogen werden. Ein etwaiger Beschluss der Landesregierung oder des Landtags müsse möglichst weit gefasst sein, damit den Gemeinden Spielraum bleibe.