Zukunft Ennstal – ARGE Intermodale Verkehrsplanung

Verein NETT • Nein Ennstal Transit Trasse
Anerkannte Umweltorganisation gem. § 19 Abs. 7 UVP-G 2000

Wir planen ganzheitlich

Besuche uns auf Facebook

Besuchen Sie uns auf Facebook:

Falls Sie diesen Button anklicken, werden aber auch persönliche Daten an Facebook übertragen. Sind Sie damit einverstanden?

Zur Navigation springen.

11. März 2008, Die Presse

Neuer Anlauf für Straßenausbau im Ennstal

400 Millionen Euro-Pläne für mautpflichtige Trassse. Bürgerinitiative kündigt Widerstand an.
Von Klaus Höfler

Kommt er, oder kommt er nicht: Der Ausbau des Bundesstraße B 320 im obersteirischen Ennstal? Seit 36 Jahren stehen die Pläne auf der landes- und bundespolitischen Agenda. Ebenso lange ist nichts passiert. Die zweispurige Verbindungsstrecke zwischen der Pyhrnautobahn-Anschlussstelle bei Liezen und der Tauernautobahn bei Radstadt in Salzburg genießt den nachhaltigen Ruf als Verkehrsnadelöhr.

Geht es nach den aktuellen Plänen der steirischen Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder (VP) soll damit ab 2018 Schluss sein. Zumindest im ersten Streckenabschnitt von Liezen bis zum Knoten Trautenfels (wo die B 145 Richtung Ausseerland abbiegt). Auf 17 Kilometern soll dann ein vierspuriger Ausbau fertig sein. Nach Umweltverträglichkeitsprüfung und Verhandlungen mit dem Bund soll die Asfinag um rund 400 Millionen Euro in zweijähriger Bauzeit eine vierspurige Straße errichten, die über weite Strecken der aktuellen Bahntrasse folgt. Die dafür vorgesehene Trasse mit ihren drei Unterflurabschnitten wurde aus 17 Varianten als die beste ausgewählt.

Ende März soll es zu Gesprächen mit der Asfinag kommen, Anfang April die steirische Landesregierung grünes Licht geben. Dennoch bleibt die Freude bei Edlinger-Ploder verhalten: „Es wird noch viel Kommunikation brauchen”, bremst sie. Tatsächlich ist mit massivem Widerstand aus der Bevölkerung zu rechnen.

„Wir sitzen am längeren Ast”, ist beispielsweise Barbara Stangel von der Bürgerinitiative NETT (Nein zur EnnstalTransit-Trasse) überzeugt. An zivilen Widerstand wie vor 15 Jahren, als Gegner durch Anketten an bereits fertig gebaute Betonwannen gegen den Ausbau protestierten, glaubt sie zwar nicht mehr. Rechtlich will man aber alle möglichen Mittel ausschöpfen. Das Land habe „seine Hausaufgaben nicht ordentlich gemacht”, ortet Stangl Untersuchungsfehler bei der Trassenauswahl. Die Aktivisten drängen weiterhin auf eine Schmalspurvariante in Form eines bestandsnahen zweispurigen Ausbaus. Parallel stehen auch einige betroffene Gemeinden auf der Bremse.

Und dann gibt es da noch den Wachtelkönig: Der streng geschützte scheue Unterholzvogel brachte schon bisher sämtliche Ausbaupläne zum Scheitern.