Zukunft Ennstal – ARGE Intermodale Verkehrsplanung

Verein NETT • Nein Ennstal Transit Trasse
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11. März 2008, Kleine Zeitung

Weg zur Enns-Trasse wird lang und steinig

Eine 14 Kilometer lange, vierspurige Straße hat das Land für das Ennstal geplant. Die Finanzierung ist offen – und der Widerstand formiert sich.
Von Hannes Gaisch und Ute Gross

Voransicht der 4-spurigen Varianten der Enns-Trasse

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Die schier endlos scheinende Geschichte von der Enns-Trasse wird die Steiermark und im Besonderen das Ennstal weitere zehn Jahre beschäftigen: Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder (VP) präsentierte nach mehrjähriger Planung jene zwei Trassenvarianten, die das Land für machbar hält. Dabei präferiert die Landesrätin eine vierspurige, bemautete Schnellstraße nahe der bestehenden B 320 (Variante Mitte, siehe Grafik).

Kosten

Aus heutiger Sicht könnte die 14,5 Kilometer lange Straße zwischen dem Knoten Selzthal und Trautenfels (ein Bau darüber hinaus ist kein Thema) frühestens ab 2016 gebaut und 2018 in Betrieb gehen. Die Liste der Hürden ist jedoch lang. Da das Land die Kosten von rund 400 Millionen Euro alleine nicht aufbringen kann, müsste die B 320 wieder dem Bund übertragen werden. Bau und Betrieb wären dann Sache der Autobahnengesellschaft Asfinag. „Mit beiden werden Gespräche geführt”, sagt Edlinger-Ploder.

Nicht zuständig

Für die Asfinag ist die Enns-Trasse indes noch weit weg: „Wir sind dafür derzeit nicht zuständig”, erklärt Sprecherin Anita Oberholzer auf Anfrage, „eine Schnellstraße im Ennstal ist auch nicht im Rahmenplan des Verkehrsministeriums enthalten.”

Natur

Große Brocken sind die Umweltverträglichkeitserklärung und -prüfung sowie eine Naturverträglichkeitsprüfung. Schon jetzt formiert sich der Widerstand betroffener Anrainer in Liezen, Weißenbach und Wörschach als auch der Bürgerinitiative NETT (Nein zur ennsnahen Transittrasse). Edlinger-Ploder ist sich des Risikos bewusst: „Es wird Einwände geben. Ich kann nicht sagen, ob 2016 gebaut wird.”

Nahe an der Bahn

Zunächst peilt die Landesrätin für Anfang April einen Beschluss der Landesregierung an, wonach die „Variante Mitte” weiterverfolgt werde. Die Straße würde nicht nur nahe der B 320, sondern auch an der Bahntrasse verlaufen, womit „wir die bestehende Wirtschaftsachse weiterführen” könnten, meint Edlinger-Ploder. Die südliche Variante dagegen würde das Ennstal weiter durchschneiden.

Wenig Transit

Mehr als 80 Prozent des Verkehrs im Ennstal ist so genannter Ziel- und Quellverkehr (aus der Region selbst), 17 Prozent ist Durchzugs- und nur 1,1 Prozent Transitverkehr. Bis 2025 sehen die Prognosen einen weiteren Anstieg voraus. Um zu verhindern, dass Pkw und Lkw von der mautpflichtigen Schnellstraße auf die B 320 ausweichen, schlägt die Landesrätin eine Beschränkung von zumindest 7,5 Tonnen für die alte Straße vor, wie es sie in der Steiermark – etwa auf der B 317 im Murtal – bereits gibt.