Zukunft Ennstal – ARGE Intermodale Verkehrsplanung

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Persch vs. Faimann

Ein Interview des LAbg. Ewald Persch in der „Ennstaler Woche” löste eine Flut von Leserbriefen aus. Das veranlasste den Abgeordneten zu einer Stellungnahme, die wiederum einen Konter des Leserbriefschreibers Walter Faimann aus Schladming zur Folge hatte.

LAbg. Ewald Persch nimmt Stellung

Im Gespräch mit EnnsSeiten nahm LAbg. Ewald Persch zum Leserbrief „Ein Mann für alle Fälle” in der Ausgabe 25 der EnnsSeiten vom 20. Februar 2008 Stellung.

„Die Leserbriefe der letzten Wochen sind eindeutig von Personen im Umkreis der Bürgerliste gesteuert, da sie denselben Wortlaut haben. Sie sind bewusst gesteuert, um Druck auf mich auszuüben, das ich sicher nicht zulassen werde. Im Gegensatz zu den Leserbriefschreibern hab ich mich getraut, mich einer Wahl zu stellen, und bin von immerhin 44 Prozent der Bevölkerung des Bezirks Liezen gewählt worden. Dadurch fühle ich mich vor allem dieser großen Bevölkerungsgruppe verantwortlich”, erklärt Persch. Auf die direkte Frage zur Diskussion der Autobahn erklärt er: „Solange ich Vorsitzender der SPÖ bin, gibt es keine durchgehende Autobahn von Liezen bis Radstadt.” Jedoch käme eine vierspurige Variante von Liezen bis Trautenfels in Frage. „Es gehört eine ordentliche Lösung zwischen Liezen und Trautenfels her”, meint Persch. Auch in der Gesetzeslage gibt es zurzeit Änderungen. Die EU gibt vor, dass eine Unterflurtrasse ab einer gewissen Länge ohne Gegenverkehr zu bauen ist. „Es kommt bald zu einer neuen Trassendiskussion. Es gibt zwei Varianten: Die bestandsnahe Variante mit der Umfahrung Liezen und die Südvariante”, erklärt Persch. Die Südvariante sollte entlang von Döllach führen und im Bereich von Aigen wieder auf den alten Bestand lenken. „Die Südvariante ist zu teuer. Außerdem ist sie für die Wirtschaft der Region nicht gerade förderlich und wunderschöne landwirtschaftliche und touristische Bereiche würden zerstört werden. Das ist keine Option für mich.” Er legt klar fest, dass die Mittelvariante die beste Option sei. Abschließend vermerkt er dazu: „Wenn wir jetzt nicht eine sinnvolle Möglichkeit umsetzen, dann wird für die nächsten 20 bis 30 Jahre der Zug abgefahren sein. Ob es das Tal touristisch und wirtschaftlich aushält, bezweifle ich jedoch stark.”

Anmerkung der Zukunft Ennstal-Redaktion: Die Unterstellung des LAbg. Ewald Persch, die Leserbriefe wären von uns „gesteuert”, weisen wir zurück. Unsere Freundinnen, Freunde und Förderer sind selbstständig denkende Menschen, die sich nicht als Marionetten missbrauchen lassen – im Gegensatz zu manchen Parteisoldaten, die brav die Hand heben, wenn ihre Leitwölfe oder ihre Geldgeber dies wünschen.
Im Übrigen erinnern wir immer wieder gerne an Artikel 19 der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte” der Vereinten Nationen (Dezember 1948): „Jeder Mensch hat das Recht auf freie Meinungsäußerung; dieses Recht umfasst die Freiheit, Meinungen unangefochten zu vertreten sowie Informationen und Ideen mit allen Kommunikationsmitteln ohne Rücksicht auf Grenzen zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.”

Walter Faimann kontert

Nach dem Abdruck der Stellungnahme von LAbg. Ewald Persch auf einen Leserbrief von Walter Faimann in den Ennsseiten kontert dieser nun.

Im Gespräch mit den EnnsSeiten nahm Ewald Persch zu einem Leserbrief von Walter Faimann, der in der Ausgabe 25 der EnnsSeiten erschien, Stellung. Er sagte: „Die Leserbriefe der letzten Wochen sind eindeutig von Personen im Umkreis der Bürgerliste gesteuert, da sie denselben Wortlaut haben. Sie sind bewusst gesteuert um Druck auf mich auszuüben, was ich sicher nicht zulassen werde.” Walter Faimann ist mit dieser Aussage jedoch nicht einverstanden: „Es irrt der Mensch, so lang er strebt. Ich weise diese Unterstellung scharf zurück. Ich bin nicht 'gesteuert', sondern grüner Vize-Bezirkssprecher und lese dem politischen Gegner jederzeit die Leviten. Ich nehme Kritik jederzeit zur Kenntnis, wenn sie sachlich ist und seriös. Perschs Fantasie-Aussagen sind jedoch ein populistisches Ablenkungsmanöver mit dem Zweck, vom Inhalt meiner im Leserbrief geäußerten Kritik abzulenken: Persch hat vor zwei, drei Jahren nachweislich ganz anders über den Bau einer Autobahn durch das Ennstal gerredet als heute. Der schlimmste Feind eines Politikers ist wohl das Archiv der Zeitungen.”

Die zweite Aussage von Persch, auf die Faimann eingeht, ist Folgende: „Im Gegensatz zu den Leserbriefschreibern hab ich mich getraut, mich einer Wahl zu stellen und bin von immerhin 44 Prozent der Bevölkerung des Bezirkes Liezen gewählt worden. Dadurch fühle ich mich vor allem dieser großen Bevölkerungsgruppe verantwortlich.” Faimann sagte dazu: „Wieder ein Ablenkungsmanöver. Er soll sich nicht auf irgendwelche Wahlergebnisse berufen, sondern sachlich auf eine Kritik eingehen. Das traut er sich offensichtlich nicht. Zur Klarstellung, auch mein Name stand auf der Liste zu den Landtagswahlen. Außerdem, wenn er sich nur seinen Wählern (44 Prozent) verpflichtet fühlt und nicht auch dem größeren Rest (56 Prozent), ist er als Politiker fehl am Platz.”

Wie schon in seinem Leserbrief geht Walter Faimann erneut auf die Autobahndiskussion ein. Auf die Aussage von Ewald Persch, es würde keine durchgehende Autobahn von Radstadt bis Liezen geben, solange er Vorsitzender der SPÖ sei, jedoch käme eine vierspurige Variante in Frage, sagt Walter Faimann: „Warum redet er heute anders als vor zwei, drei Jahren? Was er da erzählt ist keine Taktik, das ist unverständlich. Er arbeitet an den Bürgern einfach vorbei!”

Genug sei es außerdem nicht eine „ordentliche Lösung” von Liezen bis Trautenfels zu schaffen: „Wir regen die LKWs mit einer vierspurigen Variante nur noch mehr zum Fahren durch das Ennstal und das Ausseerland an. Aber was ist nach Trautenfels? An Schladming führt kein Weg vorbei. Bei dieser Variante quälen sich dann sämtliche Anrainer auf ewig mit Lärm und Abgasen. Vom Tourismus ganz zu schweigen. Der Einzige, der klare Worte dazu fand, ist der Gröbminger Bürgermeister Alois Guggi. Außerdem verstehe ich nicht, warum sich andere, wie etwa der Schladminger Bürgermeister, den Mantel des Schweigens umhängen. Auch die Touristiker stellen sich dem Thema nicht. Urlaub neben der Autobahn. Ist das unsere Zukunft? Mehr Straße bedeutet mehr Verkehr, das ist die eine einfache Wahrheit.”

Auch, dass Ewald Persch von verschiedenen Varianten spricht, findet Faimann nicht richtig: „Keine Ahnung was die Mittelvariante sein soll von der Persch spricht. Man sollte sich aber sowieso nie auf eine Variantendiskussion einlassen, weil man dann schon akzeptiert, dass etwas gebaut werden soll und weil man dann außerdem den Technikern das Feld überlässt. Darum noch einmal: Das Ennstal scheint in keiner einzigen Variante der EU Verkehrsplanung auf, und es gibt eine Alpenkonvention. Was also will der LAbg. Persch?”