Zukunft Ennstal – ARGE Intermodale Verkehrsplanung

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14. bis 21. Februar 2008, Ennstaler Woche

Ein Mann für alle Fälle

Das Ennstaler Woche-Interview vom 7. Februar 2008 mit dem SPÖ-LAbg. Ewald Persch sorgte für Aufregung. Vier Leserbriefe, die es in sich haben.

Das Vertrauen sinkt und sinkt und sinkt

Der LAbg. Ewald Persch „schließt eine Autobahn durchs Ennstal dezidiert aus”, ist aber gleichzeitig „für einen vierspurigen Ausbau von Liezen bis Trautenfels”. Ich finde es echt super, dass der LAbg. Ewald Persch dafür bzw. dagegen ist, dass eine Autobahn gebaut bzw. nicht gebaut werden soll. Ich wünsche mir mehr solche Politiker, die so klar sagen, was sie wirklich meinen. Dass das Vertrauen der Bevölkerung in unsere Politiker immer noch tiefer sinkt, wundert mich nicht. Wie die Verkehrsbefragung ergeben hat, wollen 71% der Ennstaler keine Autobahn oder vierspurige Schnellstraße. Dass nach einem so klaren Votum auch nur darüber diskutiert werden soll, ob man Prof. Knoflacher gnädigerweise zur Vorstellung der Ergebnisse in den Planungsbeirat einladen soll oder nicht, erhärtet den Verdacht, dass die „verantwortlichen” Politiker ihre Entscheidungen weiter ohne die Bevölkerung treffen wollen.

Helmut Eberhardt, Irdning
Ennstaler Woche, 14. Februar 2008

Unfreiwilllig komisch

Auf die Frage, ob die Ergebnisse der „Verkehrsbefragung” (Knoflacher-Studie) bei der 'Ennstaler Verkehrlösung' berücksichtigt werden, antwortet LAbg. Persch ausweichend: „Ich werde dem Planungsbeirat am 27. Februar vorschlagen, dass die Ergebnisse auch dort präsentiert werden, wird es aber abgelehnt, dann ist es so. Ich bin zur Zeit der Vorsitzende und es wird darüber sicherlich eine demokratische Entscheidung geben.” Dass Persch eine „demokratische Entscheidung” erwähnt, entbehrt nicht einer (gewiss unfreiwilligen) Komik, denn die einzig basis-demokratische Willenskundgebung zur Ennstaler Straßenproblematik ist ja die Knoflacher-Studie … und gerade diese Studie wollen die Landespolitiker offensichtlich nicht berücksichtigen. Wo kämen wir denn auch hin, wenn die Interessen der Betroffenen von der Politik berücksichtigt werden? Aber vielleicht geschieht ein Wunder und der LAbg. Persch erinnert sich am 27. 2. doch noch, dass er in einer Demokratie dem Willen der Betroffenen stärker verpflichtet ist als den Interessen der Straßenbau-Lobby in Graz.

Dr. Thomas Seiler, Bad Mitterndorf
Ennstaler Woche, 14. Februar 2008

Ein Mann für alle Fälle

Unter Verkehrslandesrat Leopold Schöggl gab es im Ennstal einen breiten Konsens für einen Bestandsausbau. Nach der Landtagswahl im Oktober 2005 übernahm dann aber Kristina Edlinger-Ploder das Verkehrsressort – und gab knapp zwei Monate später die Weisung zur Planung einer Autobahn oder vierspurigen Straße. Das sorgte damals für große Aufregung auf allen Seiten, so auch beim jetzigen Vorsitzenden des Regionalen Planungsbeirates, LAbg. Ewald Persch. An seiner Haltung – keine Autobahn durchs Ennstal – habe sich nichts geändert, regte sich Persch am 3. 12. 2005 der Kleinen Zeitung gegenüber auf – und stellte kämpferisch fest: „Davon weiche ich auch keine n Millimeter ab. Ich halte einen vierspurigen Ausbau weder für möglich noch für sinnvoll, das ist schlicht nicht umsetzbar – wenn wir diese Diskussion jetzt wieder anfangen, haben wir bis 2070 keine Lösung.” Zwei Jahre und einen Monat später sagte der LAbg. Ewald Persch (im Woche-Gespräch vom 7. 2. 2008): „Ich persönlich war von Anfang an für eine vierspurige Variante von Liezen bis Trautenfels.” Und stellte – wohl um „glaubwürdig” zu bleiben – im selben Gespräch fest: „Eine Autobahn durchs Ennstal schließe ich nun dezidiert aus!” Ein Mann für alle Fälle.

Walter Faimann, Schladming
EnnsSeiten, 20. Februar 2008

Anmerkung der Zukunft Ennstal-Redaktion: Zum Leserbrief „Ein Mann für alle Fälle” von Walter Faimann gibt es eine Stellungnahme des LAbg. Ewald Persch sowie eine Stellungnahme von Faimann auf diese Stellungnahme. Wenn Sie zum Match Persch – Faimann zappen möchten, klicken Sie bitte hier.

Rückenwind

LAbg. Ewald Persch will am 27. Februar vorschlagen, dass die Ergebnisse der so erfolgreich verlaufenen Verkehrsbefragung im regionalen Planungsbeirat durch Univ. Prof. Dr. H. Knoflacher präsentiert werden. Das wird von vielen Ennstalern und Ennstalerinnen, die sich in erstaunlich hoher Anzahl an der Erhebung beteiligt haben, äußerst positiv begrüßt. LAbg. Ewald Persch setzt damit auf den politischen Rückenwind, den auch die Salzburger Regionalpolitiker von SPÖ und ÖVP in Radstadt und Altenmarkt bereits erkannt haben, sie treten mit Erfolg für die Intermodale Verkehrsplanung Ennstal ein. Im steirischen Ennstal sind vor allem viele Vertreter der SPÖ zu den Veranstaltungen von ZUKUNFT ENNSTAL gekommen, um sich mit dem ganzheitliche n Verkehrsplanungskonzept auseinanderzusetzen. Haushalte aus fast allen SPÖ – und 16 ÖVP-Gemeinden im Ennstal waren mit Prozentzahlen von bis zu 59 % an der Verkehrserhebung beteiligt. Darüber hinaus haben sich zahlreiche FP, BZÖ-Gemeindevertreter und die Grünen auf Bezirks- und Landesebene für die Verkehrsbefragung engagiert. Die Zustimmung zur Intermodalen Verkehrsplanung ist daher nicht nur in der Bevölkerung mit 91 %, sondern auch quer durch alle Parteien sehr hoch. Warum sollte ein Anliegen, das von so vielen unterstützt und nach den modernsten wissenschaftlichen Grundsätzen erarbeitet wird, nicht im Planungsbeirat geprüft werden? Jeder Politiker und Interessensvertreter, der dafür stimmt, kann nur gewinnen. Alle anderen würden enormen Erklärungsbedarf haben und sich dem massiven Protest der Ennstaler und Ennstalerinnen stellen müssen.

Waltraud Mitteregger, Stopp Transitschneise Ennstal, Gröbming, Ennstaler Woche, 21. Februar 2008