Zukunft Ennstal – ARGE Intermodale Verkehrsplanung

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21. Februar 2008, Ennstaler Woche

“Eine der Kernfragen ist ja das Straßenproblem”

Interview mit dem ÖVP-LAbg. Karl Lackner.

WOCHE: Wirtschaftsverantwortliche beteuern immer wieder, Betriebsansiedelungen sind straßenabhängig. Wie sieht dies der Landtagsabgeordnete Karl Lackner?

LACKNER: Eine Autobahn durch das gesamte Ennstal will doch keiner mehr. Aber ein vierspuriger Straßenausbau vom Selzthaltunnel bis zum neu zu errichtenden Kreisverkehr in Trautenfels, sowie ein selektiver, wenn möglich dreispuriger, Ausbau bis zur Landesgrenze, ist auch für Betriebsansiedelungen wichtig.

WOCHE: Die 7,5 Tonnen Gewichtsbeschränkung für LKW ist aber dazu sicherlich ein heißes Thema.

LACKNER: Bund und Land haben die Ennstaler Verkehrslösung als hochrangig eingestuft. Das heißt, dass dementsprechende öffentliche Mittel, egal für welche Umsetzung, bereitgestellt werden. Bei einer derartigen Gewichtsreduzierung wäre diese Straße nicht mehr als hochrangig einzustufen und nicht mehr vom Bund zu finanzieren. Sogar das Bauprojekt „Simeterbühel “ in Gröbming wäre selbst vom Land alleine zu finanzieren.

WOCHE: Also ein weiterer großer Finanzbrocken, den sich das Land ohne Bundesunterstützung nicht leisten kann. Das Verkehrsaufkommen wird aber trotzdem nicht weniger.

LACKNER: Die Staus in den bekannten Bereichen haben wir ja nicht unter der Woche, sondern am Wochenende. Sie werden ja nicht von den LKWs produziert sondern vor allem durch den Reiseverkehr. Deshalb ist es gut, dass bei der Verkehrsplanung des Landes Experten aus allen Bereichen, auch dem Naturschutz, mit an Bord sind. Diese Expertenplanung wird demnächst präsentiert.

WOCHE: Ist die Präsentation der Ergebnisse der Indermodalen Verkehrsbefragung im Planungsbeirat notwendig?

LACKNER: Was soll dem Planungsbeirat noch präsentiert werden? Es kennt die Ergebnisse doch eh schon jeder. Ich sehe darin keine Notwendigkeit, etwas Neues ist ja nicht dabei. In Wahrheit ist diese Präsentation nichts anderes als eine Lobbybetreibung der Straßengegner.

WOCHE: Zurück zum Thema „Betriebsansiedelungen“. Eine neue Straßensituation bedeutet auch eine neue Wirtschaftssituation?

LACKNER: Die wichtigste Einnahmequelle der Gemeinden ist, nach dem Ausfall der Getränkesteuer, nun die Kommunalsteuer. Drei Prozent der Bruttolohnsumme ist Gemeindeabgabe. Was dem Bezirk fehlt, sind daher größere Industriearbeitsplätze und Arbeitgeber für 200 bis 300 Arbeitsplätze. Eine der Kernfrage ist ja das Straßenproblem. Ich kann heute jedem sagen, wie lange er von Liezen nach Linz, aber nicht wie lange er von Liezen nach Mandling braucht.

WOCHE: Industriearbeitsplätze also nur mit ordentlicher Straßenlösung.

LACKNER: Das Image des Wirtschaftsstandortes ist bei uns durch die Straßenthematik schlecht besetzt. Es gibt zwar Industriebetriebe, alle haben aber Probleme mit der Straße. Mich wundert, dass die Industrie nicht mehr Druck ausübt. Für die Gemeinden in den Seitentälern ist es wichtig die Infrastruktur und Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen, um die Leute zu halten. Eine Generation pendelt noch, die nächste Generation zieht aber bereits zum Arbeitsplatz.

Auf dieses Interview gibt es folgende Reaktionen, die Sie unbedingt lesen sollten:
Lackner & Co missachten die Bevölkerung
Abgeordneter gegen die Ennstaler
4000 Transitlaster durch Donnersbach?