Zukunft Ennstal – ARGE Intermodale Verkehrsplanung

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3. Oktober 2007, EnnsSeiten Nr. 5

Welcher Verkehr
rollt durch das Ennstal

Dies war der Titel der Auftaktveranstaltung am 24. September in Gröbming. Nicht nur das Ergebnis der 24 Stunden Verkehrszählung im Ennstal wurde von Univ. Prof. Dr. Hermann Knoflacher, Vorstand des Institutes für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik an der TU Wien, vorgestellt. Zusätzlich wurde auch umfassend über die Verkehrsbefragung Ennstal 2007, an der ein jeder Ennstaler teilnehmen sollte, informiert.

Zukunft Ennstal

Bei der „Arbeitsgemeinschaft Intermodale Verkehrsplanung“, die eine Kooperation von Ennstaler Gemeinden, Bürgerinitiativen, Landwirten und Gewerbetreibenden ist, geht es darum, die ewigen Konflikte, über die nun etwa 30 Jahre dauernde Ennstaler Verkehrssituation zu beenden. Es soll endlich zu einer dauerhaften und nachhaltigen Lösung kommen, die sowohl der Umwelt, als auch der Wirtschaft unseres Tales nützt.

Leider gibt es nach wie vor bei der Verkehrsplanung durch die steirische Landesregierung keine direkte Zusammenarbeit mit der Bevölkerung, keine lokalen Erhebungen bei den Bürgern, keine Ursachen- und Folgeabschätzungen, keine Abschätzungen der zukünftigen Entwicklung oder auch keine verkehrsorganisatorischen Maßnahmen, so Univ. Prof. Dr. Hermann Knoflacher. Die Intermodale Verkehrsplanung setzt dem entgegen. Es wird eine Erhebung vor Ort, sowie eine Auswertung und eine Darstellung der Auswirkungen auf die Wirtschaft, Landwirtschaft und den Lebens- und Naturräumen durchgeführt.

Verkehrszählung

Am 13. Juni 2007 wurde bezüglich des Verkehrs im Ennstal auf der B 320 eine Zählung des Durchflußverkehrs über 24 Stunden vorgenommen. Gewählt wurden hierfür drei Standorte, nämlich Liezen, Trautenfels und Altenmarkt im Pongau. Diese Zählung wurde auch mit eindrucksvollen Videoaufzeichnungen dokumentiert. Es zeigt sich, dass der lokale Pkw- und Lkw-Verkehr einen normalen Tagesrythmus hat, bei dem der Verkehr tagsüber etwa zehnmal so dicht ist, als in der Nacht. Schwertransporte haben einen anderen „Lebensrythmus“, nämlich so einen, der den ganzen Tag durchgeht. Es gibt keine Höhepunkte zu den Geschäftszeiten und in der Nacht macht der Anteil der Schwertransporte mehr als die Hälfte des Verkehrs aus, manchmal sind es sogar 100%.
Das heißt konkret, dass hier Transporte durchgehen, die mit der Ennstaler lokalen Wirtschaftsstruktur nichts zu tun haben und eigentlich typisch für ein Autobahnprofil wären. Dieser Durchzugsverkehr verursacht große Lärmpegelunterschiede, die manchmal neunmal so laut sind, wie es die ÖNORM vorschreibt, beziehungsweise erlaubt. In unserem Unterbewusstsein werden hier während des Schlafens Stresssituationen für den Körper hervorgerufen, die längerfristig zu chronischen Erkrankungen führen können.
„Ein Nachtfahrverbot und Durchfahrverbot für die Sattelzüge über 7,5 Tonnen ist deshalb mehr als nur gerechtfertigt“, sagt Univ. Prof. Dr. Knoflacher.

Ihre Meinung zählt!

Am 4. Oktober findet im Ennstal eine Verkehrsbefragung statt. Diese Befragung soll eine wichtige Grundlage für die weitere Verkehrsplanung im gesamten Ennstal liefern. Je genauer das erhobene Datenmaterial ist, desto besser kann geplant werden. Jeder einzelne Bürger im Ennstal hat mit einem Fragebogen erstmals die Gelegenheit, seine eigenen Mobilitätsbedürfnisse zu dokumentieren und persönliche Wünsche zur weiteren Verkehrsplanung zu äußern. Im ersten Teil des Fragebogens geht es um die Erhebung der am Stichtag, dem 4. Oktober getätigten Wege aller Haushaltsangehörigen.

Im zweiten Teil werden dann allgemeine Fragen bezüglich der persönlichen Ansprüche an den Verkehr gestellt. Aber es geht auch um mögliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in den Gemeinden, um Fußgänger und Radverkehr und um die Optimierung des öffentlichen Verkehrs.

Datenerhebung

Die Daten werden an der TU Wien wissenschaftlich ausgewertet und miteinander verknüpft. In Folge dessen können die Auswirkungen von geplanten Verkehrsmaßnahmen auf Lebens- und Wirtschaftsbereiche dargestellt werden. 25 Ennstaler Gemeinden beteiligen sich aktiv. In den Gemeinden Aigen, Irdning, Wörschach, Großsölk, Michaelaberg, Gröbming, Haus, Schladming und Radstadt wird der Fragebogen an die Haushalte verschickt und in 16 weiteren Gemeinden zwischen Liezen und Altenmarkt liegt der Fragebogen am Gemeindeamt auf oder wird persönlich verteilt. Diese können bis 12. Oktober anonym ausgefüllt und abgegeben oder verschickt werden.