29. April 2010, Kleine Zeitung
Kommentar von Ute Groß
Die „Variante Mitte”, der vierspurige Ausbau von Liezen nach Trautenfels, war von Anfang an höchst umstritten. Dabei spielte der Faktor Zeit ebenso eine Rolle wie das nicht vorhandene Geld, die damit verbundene Vertagung auf St. Nimmerlein, Proteste von Anrainern und den Gemeinden Wörschach und Liezen zur Trassenführung und die Frage zur generellen Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit. Zur Lösung der Kreuzung Trautenfels gibt es eine breite Willensübereinstimmung, haarig wird es allerdings bei der Gestaltung und Dimension – die derzeitige Planung lässt auf einen Autobahnanschluss tippen.
In Zeiten, in denen der Individualverkehr immer stärker ins Gerede kommt und der ungebremste Transit nicht auf große Gegenliebe stößt, haben sich gigantische Straßenprojekte überholt. Wirklich wichtig sind die Beseitigung der Nadelöhre Liezen und Trautenfels, die Entflechtung des Verkehrs und der selektive Ausbau der bestehenden Strecke bis zu Landesgrenze Salzburg.
Ein Festkrallen an überlebten Projekten verhindert neue Ideen und rasche, leistbare und dem Bedarf angepasste Lösungen.