Zukunft Ennstal – ARGE Intermodale Verkehrsplanung

Verein NETT • Nein Ennstal Transit Trasse
Anerkannte Umweltorganisation gem. § 19 Abs. 7 UVP-G 2000

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23. November 2006, Kleine Zeitung

Schulterschluss für gemeinsame Verkehrsplanung

Die Bürgerinitiativen rund um NETT haben zum Start für eine Verkehrsstudie mit Univ.-Prof. Knoflacher eingeladen. Alle sind gekommen.
Von Christian Huemer.

„Franz, komm’ zurück. Bitte. Wir haben's nicht so gemeint, es war ein Fehler. Jeder soll ausreden können.“ Die Entschuldigungen und Beteuerungen nahmen kein Ende, einige gingen Bundesrat Franz Perhab sogar nach. Er war im Begriff den Saal zu verlassen, weil ihm von einer übereifrigen Straßenbaugegnerin während seines Statements das Mikrofon weggenommen wurde. Schließlich drehte er um und kam wieder zurück. Applaus, weitere Entschuldigungen und eine spontane Wiedergutmachtungs-Geste: Die nächste Sitzung der Ennstaler Bürgerinitiativen wird in Perhabs Gasthaus Bierfriedl in Pruggern abgehalten.

Versöhnungs-Akt

Was bei der Versammlung der Bürgerinitiativen mit einem Eklat begann, endete schlussendlich als symbolischer Versöhnungs-Akt, auf den man in Zukunft bauen möchte. Auf der einen Seite stehen die Bürgerinitiativen, die am liebsten so wenig wie möglich Verkehr im Ennstal hätten. Auf der anderen Seite die Wirtschaft, für die eine Straßenerweiterung nicht groß genug ausfallen kann. Den Weg der Mitte möchte man nun mit Verkehrsexperten Hermann Knoflacher finden. Er wurde von den Bürgerinitiativen beauftragt, eine ganzheitliche Verkehrsplanung für das Ennstal durchzuführen. Sie setzen mehr Hoffnung auf Knoflachers Studie, als in den vom Land Steiermark initiierten „Runden Tisch“, den die Bürgerinitiativen verlassen haben, weil die Planer dort angehalten wurden, nur vierspurige Varianten zu untersuchen. „Unser Ziel ist, dass man wirklich mit allen Gruppierungen eine gemeinsame Lösung findet, bei der das Ergebnis offen sein muss“, erklärt Waltraud Mitteregger, Initiatorin der neuen Verkehrsplanung von Knoflacher.

Vorgangsweise

Die weitere Vorgangsweise: „Zuerst wird eine Bestandsanalyse gemacht. Am besten wäre es, wenn in möglichst vielen Gemeinden eine Haushaltsbefragung durchgeführt wird.“ Auch die verschiedenen Interessensgruppen wie Tourismus, Wirtschaft und Bürgerinitiativen sollen in den Prozess miteingebunden werden. „Voraussetzung ist, dass die wesentlich Beteiligten mitmachen. Sonst hat das keinen Sinn“, so Knoflacher.

Positive Resonanz

Mehrere Gemeinden, etwa Gröbming, Irdning, St. Martin am Grimming und Niederöblarn stehen einer Haushaltsbefragung positiv gegenüber. Auch der Vertreter des Umweltlandesrates, Peter Gspaltl, sagte die Unterstützung des Landes bei der Studie zu. Wirtschaftsvertreter Franz Perhab: „Auch wir werden mittun, allerdings wollen wir uns den Fragebogen vorher genau ansehen, denn man kann auch manipulativ fragen. Prinzipiell sind wir zur Zusammenarbeit bereit, die Wirtschaftskammer hat auch diverse Untersuchungen gemacht und Daten erhoben. Die stellen wir gerne zur Verfügung.“

Zitate

So viele Komplimente hast du in deiner eigenen Interessensvertretung wohl schon lange nicht mehr bekommen.

Peter Pilz, Bgm. von Rohrmoos, zu Franz Perhab, der von den Bürgerinitiativen wegen seiner Rückkehr in den Saal gelobt wurde.

Noch wurden nicht alle von der neuen Verkehrsstudie informiert, aber wir gehen den Weg des Sauerteigs.

Waltraud Mitteregger, Straßenbaugegnerin, im Zivilberuf Theologin und Pfarrfrau

Ich bin kein Wunderheiler, der ein Patentrezept wie ein Nachtfahrverbot oder so etwas hat.

Hermann Knoflacher zur Verkehrssituation im Ennstal

Besser alle Interessengruppen sind im Boot und machen dort Löcher anstatt das Schiff von außen gegen die Klippen zu steuern.

Derselbe, der möglichst alle Gruppierungen bei der Studie dabeihaben möchte

So eine gemeinschaftliche Stimmung zwischen Pro und Contra zum Thema Verkehrslösung hat es bisher noch nie gegeben.

Eine Teilnehmerin des Diskussionsabends