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19. März 2009, Oberösterreichische Nachrichten

Bürgerinitiative will Mautflüchtlinge aus dem Salzkammergut verbannen

BAD ISCHL. Eine breit angelegte Bürgerinitiative will den durchziehenden Schwerverkehr aus dem Salzkammergut verbannen. Der Tourismus schließt sich dieser Forderung an.

Seit Einführung der Lkw-Maut auf Autobahnen ist der Schwerverkehr im Salzkammergut sprunghaft angestiegen und wird Experten zufolge noch weiter zunehmen. Die steirische Landesregierung rechnet beim Güterverkehr auf der Salzkammergut Bundesstraße mit einem weiteren Plus von 72 Prozent bis 2020.

Aus diesem Grund schlägt eine Bürgerinitiative namens „Schwerverkehr Salzkammergut” jetzt Alarm. „Wir dürfen uns nicht von Mautflüchtlingen überrollen lassen”, sagt Silvester Leitner, der St. Gilgener Kopf der Bewegung. „Die derzeitige Entwicklung ist eine existenzielle Gefahr für den Tourismus. Der Schwerverkehr zerstört unseren Erholungsraum, immer mehr Lärmschutzwände verschandeln die Landschaft. Das Salzkammergut droht seinen Ruf als Naturparadies zu verlieren.”

„Wir dürfen uns nicht überrollen lassen.”
Silvester Leitner, Bürgerinitiative Schwerverkehr

Die Lösung des Problems liegt für Leitner auf der Hand: „Mit einer Tonnagebeschränkung auf den Durchzugsstraßen im Salzkammergut könnten wir den Transitverkehr wieder auf die Autobahn verbannen. Denn die gibt es ja rundherum zum Glück.” Quell- und Zielverkehr sollen dabei natürlich ausgenommen werden. „Unsere heimischen Betriebe dürfen unter der Maßnahme keinesfalls leiden”, sagt Leitner. Regionen wie die Wachau seien mit Fahrverboten für Schwer-Lkw gut gefahren.

Die Bürgerinitiative will nun Druck auf die zuständigen Landesregierungen ausüben, um ihre Ziele zu erreichen. Breite Unterstützung erhält sie dabei von der Tourismuswirtschaft. „Für diesen Vorstoß kann man nur dankbar sein, wir werden ihn unterstützen, so gut wir können”, sagt Georg Aichhorn, Vorsitzender der Ferienregion Attersee.

Hilfe erhofft sich die Bürgerinitiative auch von den Bürgermeistern der Region. Mit vielen habe es bereits positive Gespräche gegeben, so Leitner.

Es geht um viel

Kommentar von Edmund Brandner, Oberösterreichische Nachrichten

Wenn ein Sattelschlepper Oberösterreich in Richtung Süden durchquert, entstehen dem Frachtunternehmen auf der Autobahnstrecke zwischen Thalgau und Liezen Gesamtkosten von 215 Euro. Die kürzere Strecke auf der mautfreien Bundesstraße durchs Salzkammergut schlägt sich mit 142 Euro zu Buche.

So gesehen ist es kein Wunder, dass immer mehr Schwerfahrzeuge das bestens ausgebaute Straßennetz zwischen Attergau und Ennstal benutzen. Und es ist tatsächlich höchste Zeit, die zuständigen Verkehrslandesräte in Oberösterreich, Salzburg und der Steiermark darauf aufmerksam zu machen, dass das Salzkammergut unter die Räder zu kommen droht, wenn nicht gegengesteuert wird. Es ist ja nicht nur unsere einzigartige Kulturlandschaft in Gefahr, sondern auch der damit verknüpfte Tourismus und somit das wichtigste wirtschaftliche Standbein der Region.

Was die Bürgerinitiative gegen den Durchzugsverkehr jetzt braucht, ist breite Unterstützung – vor allem durch Lokalpolitiker. Wenn die ganze Region geschlossen aufsteht, können sich die Länder nicht taub stellen.