22. Februar 2008, Leserkommentar
Leserbrief bzw. Kommentar von Dr. Thomas Seiler zum Ennstaler Woche-Interview mit dem LAbg. Karl Lackner.
Der Abgeordnete Karl Lackner sagte: „Was soll dem Planungsbeirat noch präsentiert werden. Es kennt die Ergebnisse doch eh schon jeder. Ich sehe darin keine Notwendigkeit, etwas Neues ist ja nicht dabei. In Wahrheit ist diese Präsentation nichts anderes als eine Lobbybetreibung der Straßengegner.” Die Ergebnisse der Studie sind in der Tat vielen Menschen bekannt:
71 % gegen den Bau einer 4-spurigen Straße, 81 % für ein LKW-Nachtfahrverbot, 88 % für eine 7,5t-Beschränkung. Herr Landtagsobgeordneter Lackner hat die Ergebnisse der Studie entweder nicht gelesen oder nicht verstanden, denn sonst könnte er nicht behaupten, es sei nicht Neues dabei.
Die Missachtung des Willens der großen Mehrheit der Bevölkerung gipfelt im Vorwurf, die Verkehrsbefragung sei „nichts anderes als eine Lobbybetreibung der Straßengegner”. Die wissenschaftliche Studie beruht auf einen erfolgreich in vielen Ländern angewendeten Standardfragebogen und die Beteiligung der Ennstaler Bevölkerung an der Befragung ist als senstationell zu bewerten. Im Gegensatz dazu sind die amtsinternen „Auftragsstudien” bzw. „Amtsgutachten” des Planungsbeirates in Graz öffentlich weder einsehbar – und können daher nicht auf ihre Wissenschaftlichkeit geprüft werden (hier ist der Verdacht der Lobbybetreibung angebracht!) – noch wurden sie unter Einbezug der Bevölkerung des Ennstals erstellt.
Anstatt Straßenbaulobbying zu betreiben, sollten die aus Steuergeldern bezahlten Politiker die Bevölkerung des Ennstales und ihre Ablehnung der großmannsüchtigen Straßenpläne endlich Ernst nehmen.
Dr. Thomas Seiler, Bad Mitterndorf